Skitour zum Fanellahorn am 01. März 2025
Tourenbericht: Fanellahorn (3123 m ü.M.)
Leitung: Bruno Felix, Marco Salzgeber
Teilnehmer: Anita Netzer, Marina Felix, Daniela Salzgeber, Hanspeter Hunger, Peter Moser, Josef Dora
Berichterstatter: Josef Dora
Am frühen Morgen des 1. März 2025 trafen wir uns um 7:15 Uhr beim Kohlplatz. Trotz unsicherer Wetterlage zeigte sich Bruno optimistisch, dass sich das Wetter im Tagesverlauf bessern würde. Gemeinsam fuhren wir mit unseren Privatwagen nach Vals, wo wir bei leichtem Schneefall und starker Bewölkung einen kurzen Kaffeehalt einlegten, in der Hoffnung auf eine Wetterbesserung. Anschließend setzten wir unsere Fahrt bis zum Parkplatz beim Restaurant Zervreila auf 1840 m ü.M. fort.
Nach dem Anfellen starteten wir unsere Tour auf der schneebedeckten Straße Richtung Chapelli. Über sanfte Hänge folgten wir einer guten Skitourenspur in Richtung Hochbärg. Nach etwa zwei Stunden Gehzeit legten wir im Bereich Ober Bodma auf 2450 m ü.M. unsere erste Pause ein. Danach ging es weiter zum Sattel zwischen Wissgrätli und Bleschaturra auf etwa 2704 m ü.M., wo alle Teilnehmer ihre Spitzkehrtechnik perfektionieren konnten. Vom Sattel aus erblickten wir zum ersten Mal das Fanellahorn, dessen Gipfelaufbau allerdings von dichtem Nebel umhangen wird.
Bei leichtem Schneefall querten wir den steilen Osthang vom Wissgrätli zum Sattel nördlich vom Fanellahorn (2793 m ü.M.), wobei wir auf den Besuch des Wissgrätli-Gipfels verzichteten. Vom Sattel aus folgte zunächst eine leichte Abfahrt unter die Westflanke des Fanellahorns. Nach einer kurzen Stärkungspause montierten wir die Harscheisen und stiegen durch die Westflanke des Fanellahorns auf. Die 30 cm Pulverschneedecke verdeckte versteckte Steine und kleinere Felsköpfe nur teilweise, was besondere Vorsicht erforderte. Kurz unter dem Gipfel richteten wir ein Skidepot ein und überwanden über leichte Felsstufen den Gipfelgrat bis zum mit mehreren Steinmännern markierten Gipfel des Fanellahorns auf 3123 m ü.M.
Trotz stockdicken Nebels war es fast windstill, und bei der Verpflegungspause herrschte gute Stimmung in der Gruppe. Der Optimismus sollte sich auszahlen: Als wir zum Skidepot zurückkehrten, riss der Nebel auf und die Wolkendecke wich einem blauen Himmel mit Sonnenschein.
Die ersten Schwünge der Abfahrt verliefen noch zaghaft, da wir Respekt vor den trügerisch verschneiten Steinen hatten. Mit der Zeit glaubte jeder, die versteckten Steine erahnen zu können, was sich allerdings nicht immer bewahrheitete. Zurück beim Sattel führte uns Bruno in unverspurtes Gelände auf der Nordseite unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus des Fanellahorns. Über sanfteres Gelände, abwechselnd mit steileren Rinnen und Mulden, fuhren wir hinunter bis zum tiefverschneiten Guraletschsee auf 2409 m ü.M. Wir waren die Ersten in diesem Gebiet, die ihre Spuren im tiefen Pulverschnee hinterließen. Die günstige Lawinensituation ermöglichte es uns, die Hänge und Mulden trotz des tiefen Pulverschnees sicher zu befahren.
Nach Überwindung kurzer Stoßpassagen querten wir wieder in Richtung unserer Aufstiegsspur. Zuletzt ging es locker über die Schlittelbahn zurück zu unseren Autos, wobei wir die Wildruhezone umgingen. Im Restaurant Zervreila löschten wir unseren Durst, bevor wir zufrieden und glücklich über die großartige Skitour nach Hause fuhren. Die Kameradschaft und Stimmung in der ausgeglichenen Gruppe war ausgezeichnet. Bruno hat, unterstützt von Marco, mit der Touren- und Routenwahl brilliert und uns trotz anfänglich widriger Wetterverhältnisse zu einem unvergesslichen Skitourenerlebnis geführt.
Link: Galerie Skitour
Freundliche Grüsse
Josef Dora